AUTHOR: Ion T. DRAGOMIR
UNPUBLISHED ANCIENT REMAINS FROM THE PATRIMONY OF THE HISTORY MUSEUM OF GALAŢI. THE COLLECTION DOCTOR ALEXANDRU NESTOR MĂCELLARIU
Danubius, XVI, Galaţi, 1996, pp. 567-628.
TAUSENDJÄHRIGE FUNDSTÜCRE AUS DEN UNUERÖFFNTUCHTENBESTÄNDEN DEN BEZJRRNUSEUMS FÜR GESCHICHTE GALATZ DIE SAMMLUNG DR. NESTOR MĂCELLARIU
Zusammenfassung
Wenn wir die uralten archäologischen Spuren, die einheimische getischdakische und dakisch-römische Zivilisation, sowie die Beziehung derselben mit der griechisch-römischen Kultar in unserem Lande betrachten, können wir mit Genugtuung feststellen, daβ all dies in den letzten Jahrzehnten eine gröβere Anziehungkraft ausübt und hiermit tiefer in das Gedächtnis und das Bewustsein aller Werktätigen eindringt. Sie berühren uns tief und wecken starke patriotische Gefühle. Diese führen dann ihrerseits zu einer wahren Leidenschaft, die sich einerseits im Denkmalschutz und in der Denkmalpflege äuβert, andrerseits aber ihren Niederschlag sowohl in der eigentlichen Forschungsarbeit, als aich in der Samm lung der Erhaltung und Aufbewahrung, sowie in der Anlegung privater Sammlungen von
Altertümern findet.
Im Rahmen des soeben angeführten Themas legt der Verfasser einige Fundstücke von gro βem dokumentarischen und wissenschaftlichen Wert aus der gewesenen Privatsammlung des Arztes Nestor Măcellariu aus Galatz vor. Diese wurde vom Bezirksmuseum für Geschichte Galatz durch Kauf erworben.
Die meisten Gegenstände tragen die Gepräge der dakisch-römischen und griechisch-römischen Kultur und Zivilisation aus der südlichen Moldau, da sie höchstwahrscheinlich aus den antiken Siedlungen von Tirighina Bărboşi und Şendreni, in allernächster Nähe von Galatz, wo der Sammler ein schönes Gut hatte, stammen. Die Sammlung ist nicht nur duch ihren dokumentarisch-archäologischen Wert, sondern auch durch die Anzahl der Gegenstände, vorherrschend Münzen, von βedeutung: da gibt es griechische, römische und byzantinische Münzen: griechische und römische Gefäβe; römische Lampen; römische Glaswaren; Stattuetten aus gebranntem Ton aus Tirighina; römische Schmuckgegenstände und einige uralte oder mittelalterliche Gegenstände usw. Nach dem Tode des Sammlers im Jahre 1954 und demsseiner Frau, Margareta Măcellariu, im Jahre 1963 wurden die restlichen Gegenstände unter den Erben der Familie aufgeteilt, ohne daβ wir die Möglichkeit hätten sie zu untersuchen oder sie zurückzugewinnen.
Hinsichtlich des Stammortes und der Geschichte der Sammlung erschienen im Laufer der Zeit viele Fragen, obwohl nach den Angaben des Sammlers, zu seinen Lebzeiten, es sich unzweifelhaft um die zwei antiken Siedlungen aus der südlichen Moldau, Bărboşi und Şendreni, handelte. Zweifelhaft erscheint diese örtliche Zuweisung bloβ im Falle griechischen Gefäβe und der Tanagra-Statuetten, deren Anzahl groβ ist und welche alle womöglich von anderswo stammen. Anhand der gemachten Beobachtungen und der durchgeührten Untersuchungen kann man vermuten, daβ diese Gefäβe Merkmale ihres südländischen Ursprungs aufweisen. Es ist eine wollbekannte Tatsache, daβ Dr. Nestor Măcellariu zahlreiche Reisen nach Griechenland und Ägypten unternommen hat, wo er dergleichen Gegenstände kaufen konnte. Die Vermutung des Verfassers geht von der Tatsache aus, daβ unter den altgriechischen Gefäβen der erwähnten Sammlung auch einige Nachahmungen der griechischen Originale erscheinen. Daher folgerte der Verfasser, daβ die Gefäβe, zumindest teilweise, aus Griechenland erworben worden sein konnten und zwar von verschiedenen Antiquitätenhändlern, die manchmal einem Nichtfachmann Nachmungen anstelle echter archäologischer Funde verkauften.
Trotzdem aber hat C. Schuchhardt in Jahre 1885 das Vorhandensein in Bărboşi von schönen, altgriechischen Gefäβen (Lekythoi) mit schwarzen und roten Figuren belegt, während Vasile Pârvan bemerkt, daβ Beldiceanu aus Iassy demselben deutschen Gelehrten einen von ihm im Jahre 1884 in Bărboşi gefundenen Lekythos gezeigt hat. Auf Grund der durchgeführten Grabungen am Unterlauf des Sereth meint Pârvan, daβ die altgriechischen Kaufleute aus Bărboşi, an der Kreuzung der Donau mit dem Sereth, wirtschaftilch die hiesige Niederlassung gefördert haben. Dieselbe Feststellung konnte auch Gh. Ştefan machen, der im Jahre 1936 Grabungen auf dem Hügel Tirighina Bărboşi, durchgeführt hat. Die Behauptungen von Vasile Pârvan und Gheorghe Ştefan wurden, sowohl durch die Auffindung der Amphore aus Thasos im Jahre 1913 in Poiana, als auch durch die Tatasache, daβ im Jahre 1947 in den Grabungen von Frumuşiţa, in der südlichen Moldau (Bezirk Galatz), ein griechischer Kylix, aux dem. 5. Jahrhundert, erschienen ist, einigermaβen bestätigt.
In den Jahren der Volksmacht haben die zahlreichen, groβangelegten Grabungen, die jährlich in der bedeutenden antiken Siedlung an der Serethmündung durchgeführt wurden, bis nun keine ganzen griechischen Gefäβe dieser Art, sondem nur selten kleine (keramische) Fragmente aus dieser tausendjährigen Kultur, gefunden. Die einzige gültige Lösungsmöglichkeit dieser umstrittenen Frage wäre eine Reine von Grabungen in den Grabhügeln des Gräberfeldes im Gebiet der getischdakischen Festung und des römischen Militärlagers auf dem Hügel Tirighina-Bărboşi.
Die rastlose Tätigkeit dieses Sammlers aus Galatz hat in beträchlichem Maβe zur Rettung vieler Fundstücke beigetragen, die letzten Endes sowohl den Kulturbesitz des Bezisksmuseums für Geschichte Galazt, als auch denjenigen unseres Vaterlandes ergänzt haben.
Zwecks einer besseren Veröffentlichung dieser archäologischen Sammlung hat der Verfasser das Ganze – mit Ausnahme der Münzen, welche eine Sonderarbeit bilden werden – in neun Abschnitten eingeteilt, unter Berücksichtigung der Strukturen und Formen, sowie der Typologie und der Chronologie. Die Kapiteln sind mit römischen Zahlen, von I – VI – versehen. Die Gegenstände tragen arabische Zahlen von 1 – 91, damit die Beschreibung aller Gegenstände im Text den Abbildungen auf den Tafeln entsprechen soll.